Autonome Atmungs- und Haltungsregulation nach Norbert Fuhr (AHNF) und die wundersame Welt der Faszien

 

Faszien sind unser größtes emotionales und sensorisches Organ. Es handelt sich dabei um Bindegewebsstrukturen, die wie ein Geflecht den gesamten Körper durchziehen, ihm seine Form geben und Muskeln, Knochen, Nervenfasern sowie die inneren Organe umhüllen, stützen und schützen. Sie sorgen für eine reibungslose Bewegung, für Halt und die innere Balance. Faszien können Schätzungen zufolge auf mehr Sinneszellen zurückgreifen als unsere Haut und lassen uns unseren Körper fühlen - Innen wie Außen, selbst mit geschlossenen Augen.

 

Ca. 40% der Nerven unserer Faszien sind laut Robert Schleip, einem bedeutenden Faszienforscher, dem Sympathikus zuzuschreiben Das Gesamtkörpernetzwerk der Faszien steht also im engen Zusammenhang mit unserem vegetativen Nervensystem - VNS (mehr dazu siehe hier: Effektive Früherkennung und Lebenspflege). Die fasziale Spannung und Entspannung kann über unsere Emotionen beeinflusst werden und hat somit immense Auswirkungen auf unser mentales Wohlbefinden und umgekehrt.

 

Die Zuglinien der Faszien entsprechen dem Leitbahngedanken in der Chinesischen Medizin und verlaufen im Körper dreidimensional in vielfältige Richtungen. Auf diese Weise verbindet das Fasziensystem alle Bereiche des Körpers miteinander und kann Spannungsmuster von Kopf bis Fuß verteilen. Sind die Faszien verspannt, verklebt oder verhärtet, umschließen sie unsere Körperstrukturen und unsere Psyche wie Mauern.

Durch verhärtete Faszien können unsere inneren Organe eingeklemmt und dadurch in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt werden. Lösen wir die verspannten Faszien, tritt ein wundervoller Effekt ein: Wenn die autonome, natürliche Atmung wieder einsetzt, kann die eigentliche Selbstheilung des Körpers und der Psyche beginnen. Das Unterbewusstsein kann loslassen, Traumata können gelöst werden, Muskeln, Faszien und Organe entspannen sich. Wir können wieder in den Schädel und in das Becken hineinatmen. 

 

Die Wiederherstellung der aufrechten Körperhaltung bedeutet in der Autonomen Haltungsregulation nach Norbert Fuhr, den Menschen wieder in seine ganz persönliche Mitte zu bringen und aus ihr heraus zu regulieren, so wie es auch die Chinesische Medizin lehrt.